Dienstag, 30. Mai 2017

Ironman South American Championship, Brasil – Race Report

Regen, Regen und noch mehr Regen – das war die Wetterprognose für den Ironman Florianopolis. Das Wetter muss man nehmen wie es ist und es ist für Alle gleich – es hat zumindest meine Vorfreude nicht getrübt. Am Vorabend habe ich mir über die entsprechende Kleidung noch den Kopf zerbrochen. Die Temperaturen waren eigentlich nicht kalt – reicht der Anzug, oder besser doch mit Ärmlinge, oder gar noch das Trikot drüber...und Socken?! Da ich sehr kälteempfindlich bin und ein DNF wegen Unterkühlung keinesfalls riskieren wollte, entschied ich mich für ALLES. So was von nicht aereo, und manche würden sagen 'so not Pro' aber besser als frieren und aussteigen müssen...

Das Schwimmen hat für mich zum ersten Mal in einem Ironman richtig Spaß gemacht und war auch durch den M-förmigen Streckenverlauf mit Landausstieg richtig kurzweilig. Bereits in den letzten Wochen der Vorbereitung habe ich mich im Wasser sehr gut und stark gefühlt und konnte ENDLICH neue Bestzeiten schwimmen. Das Meer war gnädig mit uns Athleten und war im Gegensatz zu einigen Tagen zuvor, wie ein angenehmer riesiger Pool. Es gelang mir, mich in einer größeren Gruppe zu halten und mit ein paar Mädels gleichzeitig aus dem Wasser zu steigen.
Leider habe ich wegen der ganzen Bekleidung, die ich nur mühsam über den nassen Anzug und die nasse Haut streifen konnte, viel Zeit verloren. Viel zu viel Zeit, über die ich mich im Rennen und im Nachhinein noch sehr geärgert habe, aber ohne diese Maßnahmen, hätte ich vermutlich nicht die erwünschte Leistung abrufen können! Die Mädels waren weg und ich hatte ca. 2/3 der Strecke ein sehr einsames Rennen – dabei viel es mir manchmal schwer, fokussiert zu bleiben. Zudem brauchte ich gute 30 km, bis ich mich am Rad gut fühlte und richtig Druck auf das Pedal bringen konnte. Von da an war alles gut und ich konnte das abrufen, was ich drauf hatte. Die Radstrecke war großteils flach mit ein paar wenigen Hügeln und schnell. 


Ich freute mich schon richtig auf meine Paradedisziplin, weil ich wusste, dass die Laufform gut war. Wie sich die Beine nach dem Radfahren anfühlen, ist trotzdem immer wieder eine Überraschung. Sie fühlten sich gut an, richtig gut. Für dieses Rennen habe ich mir vorgenommen, nicht wie fast immer, mit einer Killer Pace von unter 3:50 wegzulaufen sondern bremste mich auf zumindest 4:05-4:10 min/km runter, um die Ermüdung zumindest hinauszuzögern. Anfangs fühlte es sich fast zu einfach an, aber nur anfangs;) Die erste von 3 Runden war größer und hatte ein paar wirklich beängstigende Anstiege, die ich im Rennen selbst dann aber als gar nicht so fürchterlich empfunden habe. Trotzdem war ich froh die Höhenmeter hinter mir zu haben. Erst auf der dritten Runde konnte ich noch 2 Plätze gutmachen und mich mit einem 3:00:38h Marathon in die Top 10 des stark bestetzen Rennens kämpfen. Die letzten Kilometer haben richtig weh getan - der 8.Platz war noch zum greifen nahe, der ist sich aber leider trotz Zielsprint (zumindest dachte ich, dass ich sprinte – ein Videobeweis hat dies widerlegt;)) nicht mehr ausgegangen.


Mit dem 9.Platz habe ich leider nicht die gewünschten Kona Points erreicht, freu mich aber trotzdem über die Fortschritte und die neuen Bestzeiten beim Schwimmen und Laufen und das Wichtigste: Trotz der widrigen Bedingungen hat es Spaß gemacht! Laut meiner Betreuer hatte ich (fast) immer ein Lächeln im Gesicht:) 

Obrigada Danielle und Fernando für den perfekten Homestay - es hätte nicht besser sein können. Danke an mein großartiges Team und meine Sponsoren, die mich auf meinem Abenteuer begleiten!

Jetzt erhole ich mich erst einmal gut und dann wird Plan B in Angriff genommen:) #onamission

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