Dienstag, 29. August 2017

SEASON 2017 REVIEW & PREVIEW

UP AND DOWN AND UP...
So ist das im Sport mit den Hochs und Tiefs – beim Ironman Brazil Ende Mai war ich in Topform, hatte aber leider mit den Wetterbedingungen zu kämpfen. Bei Regen und kühleren Temperaturen funktioniert meine Maschine nicht so, wie ich es gerne hätte. Dafür darf es am Renntag gerne richtig heiß werden – da leide ich natürlich auch, aber Andere meist mehr. Der 9.Platz war nach einem 2. Platz beim IM Barcelona und einem 5.Platz beim IM Western Australia für eine mögliche Hawaii Quali nicht ausreichend. Ich entschied mich 6 Wochen nach Brasilien bei den European Championship in Frankfurt an den Start zu gehen. Leider hatten wir Pech mit unserem Hotel und ich konnte bereits 3 Nächte vor dem Rennen nicht mehr gut schlafen. Dementsprechend müde fühlte ich mich am Rennmorgen. Trotzdem war ich zuversichtlich und motiviert. Beim Rauslaufen aus der Wechselzone mit dem Rad war ich kurz unaufmerksam und bin mit dem großen Zehen so eingespitzt, dass er stark blutete und wie sich danach herausstellte, auch gebrochen war. Nach 70km am Rad musste ich wohl oder übel einsehen, dass ein Finish an diesem Tag nicht möglich ist. Schluchzend und schwer enttäuscht stieg ich vom Rad - die Hawaii Quali war somit geplatzt. Der ganze Aufwand war trotzdem nicht umsonst – ich konnte wertvolle Erfahrungen sammeln, neue Länder bereisen, nette Leute kennen lernen und mich als Mensch und Athletin weiterentwickeln.

Um mich wieder zu sammeln und Motivation für neue Pläne zu finden, brauchte ich ein kurzes Timeout! Während der Verletzung habe ich einen Kraftblock eingelegt und war mehr mit dem MTB unterwegs. Nach 3 ½ Wochen Laufpause und dem ersten Laufversuch, habe ich mich spontan und zum Spaß bei den Crosstriathlon Staatsmeisterschften in Berndorf angemeldet. Zu meiner Überraschung und Freude konnte ich als Staatsmeisterin die Heimreise antreten. Die Abwechslung im Training hat gut getan und Spaß gemacht! Ich war wieder voller Energie und Tatendrang für die zweite Saisonhälfte. Ich brenne richtig für meine nächste Langdistanz – den IRONMAN Italy Emilia Romagna:) Da passte der IM 70.3 Zell am See perfekt in die Vorbereitung.

3.PLATZ IRONMAN 70.3 Zell am See
Ein Heimrennen ist für mich immer etwas Besonderes – das heimische Publikum gibt mir so viel Kraft und Energie, an manchen Hotspots wirkten die Zurufe der Zuschauer wie ein Cola oder Gel;) Danke für eure Unterstützung, ihr ward der Wahnsinn!!!
Trotzdem das Lauftraining sehr kurz gekommen ist, fühlte ich mich bereit und war zuversichtlich, ein solides Rennen abliefern zu können. Nach meiner Enttäuschung von Frankfurt wollte ich mir keinen Druck machen, was Platzierungen angeht, ich wollte das Rennen so gut es geht 'genießen' und Spaß haben. Ich entschied mich dafür, die Uhr wegzulassen und mich statt auf Zeiten und Zahlen, rein auf mein Gefühl zu verlassen. Meine Trainerin Siri Lindley hat mich nicht nur körperlich, sondern auch mental gut vorbereitet – es gelang mir 'bei mir' zu bleiben, konzentriert und fokussiert.

Foto: Max Hofstätter, Finishermagazin
Beim Schwimmen fehlte mir ein bisschen die Kraft, die Schwimmmuskeln fühlten sich müde an, dafür war die Leistung ok. Am Rad waren die Beine von Beginn an gut – auf die abwechslungsreiche Strecke habe ich mich schon richtig gefreut. Soviel ich gesehen habe, war das Rennen unter den Profi Mädels sehr fair – so macht es am meisten Spaß. Laura Philipp und Anja Beranek radelten in einer eigenen Liga, den Abstand zum 3. Platz konnte ich aber auf ca. 3min30sec konstant halten. Als 8. auf der Laufstrecke begann die Aufholjagd. Auch die Laufstrecke ist ebenso schön wie abwechslungsreich. Drei Mal führt diese durch Zell, wo die Zuschauer für Gänsehaustimmug sorgten, aber auch entlang der Strecke am See war überall was los – danke für's lautstarke Anfeuern! Nach zwei soliden Laufrunden konnte ich schließlich einen sehr emotionalen Zieleinlauf als 3. Profidame genießen. Gratulation an die saustarke Siegerin Laura Philipp und zweitplatzierte Anja Beranek. Mein erstes Ironman 70.3 Podium und das bei einem Heimrennen fühlte sich beinahe an wie ein Sieg. Danke an meinen Schatz, mein Team, meine Sponsoren und Ausrüster für die Unterstützung – ihr seid Teil dieses Erfolges!

Foto: Max Hofstätter, Finishermagazin
Mit diesem Schwung an positiven Emotionen gehe ich nun in die letzten Vorbereitungswochen für den IM Italy Ende September:) Ich freu mich drauf!

Foto: Andreas Wünscher, Triaguide